Donaugebet am 26.07.2020
Da unser Donaugebet so plötzlich durch heftig einfallenden Regen und Sturm beendet wurde und für alle die nicht teilnehmen konnten:
Donaugebet des KDFB Niederalteich — So, 26.07.2020
„Gott liebt diese Welt“
Hinführung:
Heute, im Monat Juli, gestaltet der Frauenbund das Donaugebet. Eine glückliche Fügung. ( Namenstag von Mutter Anna!) Außerdem gedenkt nämlich der Frauenbund in diesem Monat des 150. Geburtstags seiner Gründerin Ellen Amann. Ellen Amann war eine frauenbewegte Katholikin, die sich unerschro-cken für Gleichberechtigung von Frauen in Politik, Gesellschaft und Kirche 42 Jahre lang einsetzte. —-
Wir stehen hier in Gottes guter Schöpfung und spüren: Gott liebt diese Welt, die er so einmalig erschaffen hat. — Wir stehen am Wasser, am Strömenden. Wasser ist immer in Bewegung. Es hat Kraft im positiven und im negativen Sinne.
Gerade wir Frauen sind uns der Bedeutung des Wassers in seiner Vielfalt sehr bewusst.
Wir sind am Donaustrom beheimatet. Ich möchte an die Worte von Christina Kaineder erinnern, die sie im Dezember 2012 hier in Niederalteich als Vorsitzende des KDFB an Ministerpräsident Seehofer richtete, als es um den Erhalt der frei fließenden Donau ging:
Als Frauen und Mütter legen wir Ihnen vor allem unsere Familien ans Herz: die Menschen, die hier wohnen, leben und arbeiten; unsere Kinder, unsere Enkel und Senioren. Wir Niederalteicher haben das große Glück, in einem Dorf zu leben, das ein harmonisches Umfeld und eine gute Infrastruktur vorweisen kann. Alle Menschen, die hier wohnen – jung und alt – fühlen sich mit der Donau eng verbunden.
Für uns ist die naturbelassene Donau aber nicht nur eine wunderbare Heimat, sondern auch ein Teil der Schöpfung, die es zu erhalten gilt. Wir Frauen sind überzeugt davon, dass die Schöpfung und der Mensch wichtiger sind als rein wirtschaftliche Interessen! Deshalb wünschen wir uns, dass der Fluss in seiner jetzigen Gestalt erhalten wird.“
Gerade jetzt in der Zeit der Coronakrise wird uns neu bewusst, wie richtig dieses Statement war. Mehr denn je kommen Einheimische und Fremde hier her an den Strom; er ist ein einzigartiger Natur- und Kulturraum, Erholungs- und Kraftort für uns Menschen für jung und alt. Wir können das Wasser mit allen Sinnen wahr nehmen.
Lied Gl Nr. 619 (ev. als Kanon): Alles was Odem hat
Wasser ist kostbar. Ohne Wasser ist alles nichts. Wasser ist Leben. Fehlt es, stirbt jedes Lebewesen. — Es ist für Reinigung, für Sauberkeit, Erfrischung, für Durst und Hunger wichtig. Es ist in unserem Körper.
Frauen waschen am Bach und am Fluss. Frauen sind Wasserträgerinnen.
Jesus begegnet der Frau am Jakobsbrunnen. Er weckt in der Frau den Durst nach dem lebendigen Wasser.
Wir hören nun aus dem Evangelium nach Johannes: Joh 4, 3- 15
KV GL Nr. 37: Der Herr ist mein Hirt, er führt mich an Wasser des Lebens.
Die Frau erkennt die belebende Kraft des Wassers; Jesus weckt in ihr den Durst nach dem „lebendigen Wasser“, der Geistkraft Gottes.
Beten wir mit unserem Bischof Stefan, wie er es zu Pfingsten im Bistumsblatt formuliert hat: „Der Hl. Geist will fließen wie lebendiges Wasser; er will überfließen und zu Freude und Dank führen. Komm, Heiliger Geist, und erneuere mein Herz, und deine Kirche und das Angesicht der ganzen Erde!“
KV GL Nr. 37: Der Herr ist mein Hirt, er führt mich an Wasser des Lebens.
Gebet: Herr, ich will sein wie Wasser (mit KV)
Der Sonntag ist der Tag der Schöpfung und der Neuschöpfung. Wir richten nun den Lobpreis an Gott Vater:
Dazwischen singen wir immer den Kehrvers:
KV GL Nr, 386 Laudate omnes gentes
- Gott, du Schöpfer des Alls, du hast der Welt Bestand und Sein gegeben. Allen Geschöpfen hast du den Geist des Lebens verliehen. KV
- Du hast die Finsternis in Licht verwandelt, den Schöpfungsmorgen heraufgeführt, das Werk des Heils begonnen. KV
- Du hast dem Menschen deinen Atem eingehaucht und ihn als dein Abbild geschaffen, als Abbild Gottes. Du hast ihn gekrönt mit Herrlichkeit und Ehre.
- Du hast ihm die Herrschaft übertragen, die Macht über die Vögel des Himmels, über die Fische im Meer und über die Tiere des Landes. KV
- Du hast ihm dein Wort gegeben und ihn in Freundschaft angenommen. Du hast ihm deinen Willen kundgetan, ihm deine Pläne eröffnet. KV
- Als er dich verließ und seine eigenen Wege suchte, hast du ihn nicht verneint, ihn nicht sich selber überlassen. KV
- Durch Jesus Christus, deinen Sohn, und in der Kraft des Heiligen Geistes hast du ihn neu erschaffen und in dein Reich berufen. KV
- Ja, du hast die Finsternis in Licht verwandelt, alles erneuert, den ewigen Morgen heraufgeführt. Würdig bist du, unser Herr und Gott, Herrlichkeit zu empfangen, Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen.
(aus: Lehrbrief 7 „Dein Wort ist Licht und Wahrheit S.78)
Bittgebet:
Gottes Geist vermag das Leben zu verändern. Im Sinne der Enzyklika „Laudato si“ unseres Papstes Franziskus erfahren wir gerade in der Zeit der Pandemie wie Liebe zum Menschen und zur Schöpfung eng zusammenhängen. Die Verletzlichkeit der Welt ist uns nun bewusst geworden.
Wir beten nun für unsere Erde und für all ihre Geschöpfe. Dazwischen singen wir den KV GL Nr. 312: Sende aus deinen Geist und das Antlitz der Erde wird neu.
Allmächtiger Gott, der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist
und im kleinsten deiner Geschöpfe, der du alles, was existiert, mit deiner Zärtlichkeit umschließt,
gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, damit wir das Leben und die Schönheit hüten.
Überflute uns mit Frieden, damit wir als Brüder und Schwestern leben und niemandem schaden, vor allem nicht den Menschen aus den benachteiligten Kontinenten..
Gott, der Armen, hilf uns, die Verlassenen, die Kranken, die Sterbenden, die Flüchtenden, die Ausgestoßenen und Vergessenen dieser Erde,
die so wertvoll sind in deinen Augen, zu trösten, zu verstehen, zu retten.
Heile unser Leben, damit wir Beschützer der Welt sind und nicht Räuber,
damit wir Schönheit säen und nicht Verseuchung und Zerstörung.
Rühre die Herzen derer an, die nur Gewinnsucht suchen auf Kosten der Armen und der Erde.
Lehre uns, den Wert von allen Dingen zu entdecken und voll Bewunderung zu betrachten;
zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind mit allen Geschöpfen auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht.
Danke, dass du alle Tage bei uns bist, auch in der schweren Zeit der Pandemie.
Ermutige uns in unserem Kampf für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.
Die Gründerin des Kath. Frauenbunds Ellen Amann war eine suchende Frau, stets im Gespräch mit Gott. Schenke auch unserer Zeit solche starke Persönlich-keiten, die sich unerschrocken für andere einsetzen im Geiste des Evangeliums.
Wir beten gemeinsam das Vaterunser
Lied: Jeder Teil dieser Erde
Das Gebet der Vereinten Nationen:
Gott,unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen.
Dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält,
nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung.
Gib uns Mut und Zuversicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen,
damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.
Amen.
Abschluss: Segenslied
Lied GL Nr. 453: Bewahre uns Gott
Unser Dank gilt Helene Gehwolf für all ihre Mühen und die schönen Worte und allen Frauen die mitgewirkt haben: ein herzliches „Vergelt es Gott“